Gegen Verbote und Bevormundung

CDU will Bürstadt künftig energieautark weiterentwickeln

„Die CDU will Bauwilligen nicht die Firstrichtung ihres Hauses, die Art der Energieversorgung oder etwa die Ziegelfarbe vorschreiben. Daher haben wir den Antrag der Grünen abgelehnt, in allen Bebauungsplänen nur noch Gebäude zuzulassen, die mit Photovoltaikanlagen auf mindestens 70 Prozent der Dachfläche, Wärmepumpen und Dämmung nach modernsten Standards errichtet werden“, so die Alexander Bauer zu den Grundsätzen seiner Partei. „Wir wollen positiv für Umwelt- und Klimaschutz werben, Anreize setzen und keine Verbote beschließen.“

Deshalb lautete der Alternativvorschlag der Christdemokraten, dass die Planung zukünftiger Baugebiete künftig energieautark erfolgen soll. Für Bauer wäre das mit Blick auf die künftige Baulandentwicklung in Bürstadt „ein umwelt- und klimapolitscher Quantensprung“. Denn bei neuen Baugebieten müssten dann künftig vorhabenbezogene Energiekonzepte erstellt werden, die integraler Bestandteil des Umweltberichts zum Bebauungsplan wären.

Was im Fachausschuss noch von allen unterstütz wurde ruht derzeit allerdings, denn die Grünen haben ihren Antrag zurückgezogen. So kam keine Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung über eine Neuausrichtung der Baugebietsentwicklung zustande, was bei Alexander Bauer nach eigenem Bekunden „ungläubiges Kopfschütteln“ auslöste. Als Abgeordneter der von CDU und Grünen getragenen hessischen Landesregierung ist er klimaschutzpolitischen Themen ohnehin aufgeschlossen und fordert: Bis spätestens 2030 solle die Energie, die in Bürstadt verbraucht wird, auch in Bürstadt erzeugt werden. Dafür müssten vor Ort zwei Ziele verfolgt werden: „Die Möglichkeiten der erneuerbaren Energien ausschöpfen und den Energieverbrauch halbieren“, so Alexander Bauer.

Die CDU habe entsprechend einen Prüfauftrag initiiert, ob und wie die Bauverbotszonen entlang der Bundesstraße B 44 und B 47 für die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen nutzbar gemacht werden können. Außerdem sollen alle Dachflächen im künftigen Bildungs- und Sportcampus als „Bürgersolarkraftwerk“ entwickelt und entsprechend vermarktet werden.

Aba 10/2021