CDU und FDP regen Punktekonto an
„Die Feuerwehr ist ein ganz besonderes Ehrenamt“, so CDU-Vorsitzender Alexander Bauer bei der Begründung der gemeinsamen Initiative mit der FDP in der jüngste Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss. Auf der Tagesordnung stand der Bedarfs- und Entwicklungsplan der Freiwilligen Feuerwehr, welcher für die kommenden zehn Jahre die erforderlichen Investitionen in Gebäude und Gerätschaft aufzeigt. „Was nützt das modernste Fahrzeug, wenn niemand mehr bereit ist, sich in seiner Freizeit Tag und Nacht für unsere Sicherheit einzusetzen?“, fragte Bauer in die Runde. Die Feuerwehr sei mit ihren Grundsätzen – retten, löschen, bergen, schützen – ein wichtiges Sicherheitsorgan unserer Stadt, was der Bürgerschaft auch etwas wert sein müsse. Deshalb gelte es künftig den Nachwuchs zu fördern und aktive Feuerwehrleute für ihren mitunter gefährlichen Dienst zu motivieren.
„Wir unterbreiten einen Vorschlag, der mit der Leitung der Feuerwehren von Bürstadt, Bobstadt und Riedrode auf seine Praktikabilität und Umsetzbarkeit diskutiert werden soll“, so die beiden Liberalen Burkhard Vetter und Hans-Joachim Domby. Nach den Vorstellungen von CDU und FDP soll zur Stärkung des Ehrenamts in Feuerwehr die Einführung eines Punktekontos diskutiert werden. Die Idee stammt aus einer Feuerwehrfachzeitung, wonach die Stadt Wetter (Ruhr) ein Punktekonto für die Kräfte der freiwilligen Feuerwehr eingeführt hat. Damit können die Ehrenamtlichen mit der Teilnahme an Diensten, Einsätzen und anderen Aktivitäten Punkte sammeln. Diese werden am Jahresende in einen Barbetrag umgerechnet und ausgezahlt. Das erste Fazit fällt positiv aus. Die Vergabe der Punkte ist gestaffelt: Für jeden Einsatz und jeden Dienst erhält der Teilnehmer einen Punkt, eine höhere Punktzahl gibt es etwa für Groß- und Nachteinsätze. Besonders beurteilt wird beispielsweise, wenn die Freiwilligen ein Sportabzeichen ablegen. Auch Aktionen, die zur „Förderung der Kameradschaft“ beitragen, wie die Betreuertätigkeit bei der Jugendfeuerwehr, werden gesondert mit Punkten honoriert. Am Ende eines Jahres werden die gesammelten Punkte dann in Geld ausgezahlt. Die Stadt Wetter (Ruhr) hatte dafür Geld in den städtischen Haushalt eingestellt. In dem Artikel in der Feuerwehrzeitung heißt es dazu: „Dadurch wird aber niemand reich, es soll ein zusätzlicher Dank und eine Anerkennung für die geleistete Arbeit sein. Wir unterstützen unsere aktiven Mitglieder und machen das Ehrenamt in der Freiwilligen Feuerwehr noch attraktiver“, so Ralf Tonetti, Wehrführer der dortigen freiwilligen Feuerwehr. CDU und FDP wollen zunächst die Umsetzbarkeit für Bürstadt prüfen und dazu eine Stellungnahme der Feuerwehr einholen, so die Mitteilung der Koalitionäre.
Aba 06/2017
