CDU Bürstadt feiert 70. Geburtstag

Manfred Pentz, Generalsekretär der CDU-Hessen, hält die Festrede

Manfred Pentz

Manfred Pentz

Im Sommer 1945 wurde die Christlich Demokratische Union Deutschlands als überkonfessionelle Partei mit christlicher Werteorientierung gegründet. Wenige Wochen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa und „in der schwersten Katastrophe, die je über ein Land gekommen ist“, wie es im Berliner Gründungsaufruf hieß. Die Unterzeichner, allen voran Jakob Kaiser, riefen „aus heißer Liebe zum deutschen Volk die christlichen, demokratischen und sozialen Kräfte zur Sammlung, zur Mitarbeit und zum Aufbau einer neuen Heimat“. Ungefähr zeitgleich gründete sich die CDU auch in Köln um Persönlichkeiten wie Andreas Hermes und Konrad Adenauer. „Als Deutschland in Trümmern lag musste aus dem Nichts heraus Politik neu gestaltet werden. Die Gründung der CDU unmittelbar nach dem Krieg war eine gewaltige Herausforderung und eine mutige Leistung“, bezeugt CDU-Parteichef Alexander Bauer seinen Respekt vor der Gründergeneration.

In Bürstadt trafen sich am 22. Dezember 1945 um 20 Uhr im oberen Sälchen von Valentin Bub in der Mainstraße Christdemokraten zu einer Versammlung, um die Kommunalwahl vorzubereiten. Die Einladung hatte der damalige 2. Vorsitzende der CDU Ortsgruppe, Franz Ille, unterzeichnet. Dem voraus ging ein Anschreiben vom 24. Oktober 1945 an die amerikanische Militärregierung mit Sitz in Heppenheim, wo die Unterzeichner Jakob Held, Franz Träger, Willi Kratz, Joseph Mallig II., Johann Molitor um die Erlaubnis der Gründung einer Christlich Demokratischen Partei in Bürstadt ersuchten. Dies wurde offensichtlich gestattet.

Dementsprechend feiert die CDU Bürstadt am 22. November ihren 70. Geburtstag, denn das ist der erste Beleg für eine Zusammenkunft laut Kassenbuch. Seit nunmehr sieben Jahrzehnten haben die Christdemokraten die politischen Geschicke in Bürstadt geprägt. Davon zeugt eine kleine Festschrift, zu welcher das politische Urgestein Hans Unger, die beiden Alt-Bürgermeister Horst Strecker und Alfons Haag, sowie die amtierende Bürgermeisterin Barbara Schader Beiträge verfasst haben. „Mir war es wichtig, die Geschichte der CDU in Bürstadt aus unterschiedlichen Blickwinkeln einmal festzuhalten“, so der Macher der Festschrift, CDU- Vorsitzender Alexander Bauer. „Mit zahlreichen Bildern aufgelockert ist das kleine Heft eine skizzenhafte Stadt- und Parteigeschichte über sieben Jahrzehnte geworden“, so Bauer.

Die akademische Geburtstagsfeier findet am 22. November nach einem Gendenkgottesdienst in St. Michael im dortigen Gemeindezentrum statt. Als Festredner hat sich der Generalsekretär der CDU-Hessen, Manfred Pentz angekündigt. Ein Grußwort wird auch der CDU-Kreisvorsitzende und parlamentarische Staatsekretär im Finanzministerium, Dr. Michael Meister, sprechen. Darüber hinaus stehen mit dem Europaabgeordneten Michael Gahler, dem hessischen Justizstaatssekretär Thomas Metz aus Lorsch und Landrat Christian Engelhardt weitere Politgrößen der CDU auf der Gästeliste.

Im Mittelpunkt der Feier wird aber die Ehrung langjähriger Mitglieder stehen. Der Dank beginnt ab 20-jähriger Mitgliedschaft und reicht bis zu einem halben Jahrhundert Zugehörigkeit zur CDU Bürstadt. Die CDU vereint als Volkspartei Menschen aus allen Generationen. „Es sind die Mitglieder, die der CDU Profil und Richtung geben“, so Alexander Bauer. Mit fast 60 Jahren Zugehörigkeit sind Hermann Keinz, Aquilin Stumpf und Hans Unger die „dienstältesten Mitglieder“ der CDU Bürstadt. Der heimische Landtagsabgeordnete und CDU-Parteivorsitzende Alexander Bauer will das Jubiläum nutzen, um zahlreichen Parteifreunden für deren Einsatz und Verdienste zu danken. „Gerade in unserer heutigen schnelllebigen Zeit ist solch ein jahrzehntelanges Engagement alles andere als selbstverständlich“, betont Alexander Bauer. „Aus den Leistungen der CDU in den vergangenen Jahrzehnten schöpfen wir die Kraft und die Zuversicht, dass die CDU auch heute die richtige Partei ist, um die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich anzugehen“, so die CDU in ihrer Mitteilung.

Aba 11/2015